Kopie der Aurora von Guercino, Casino di Villa Ludovisi, 1621-23. Die Aurora von Guercino ist ein Temperafresko und stellt die Antithese zu dem von Guido Reni im Casino Rospigliosi gemalten Fresko dar, das Aurora, die junge Göttin, zeigt, die auf einem von zwei Pferden gezogenen Wagen vorwärts fährt, während die Nacht vor ihr flieht und ein fliegendes Genie Aurora mit Blumen krönt, während ein anderes auf dem Wagen Blumen ringsum verstreut; auf der einen Seite, auf dem Bett, befindet sich der alte Ehemann Titone; oben stellen drei junge Frauen ebenso viele Sterne dar, von denen eine Tau aus einer Urne gießt. Der Wagen der Eos fährt schnell über die Architekturen hinweg, die mit illusionistischer Perspektive zum Himmel hin geöffnet sind. Die Farben sind rein und erreichen ihren Höhepunkt in der Scheckung des Fells der Pferde, die den Wagen heftig ziehen. Der Barock-Eindruck verbindet sich mit dem Einfluss der venezianischen Malerei. Der Künstler will nicht einfach den Beginn eines beliebigen neuen Tages darstellen, sondern allegorisch den Anbruch einer neuen Ära des Ruhms für die Familie Ludovisi.